Und wie nun den richtigen Baum im Kunstwald finden?

Für Viele ist moderne Kunst schwere Kost - es gibt unzählige Werke, die sich zudem gar nicht leicht erschließen lassen wollen, von einer Werteinschätzung ist besser ganz zu schweigen...

 

Wie also anfangen: der beste Schlüssel zum Thema ist der persönliche Geschmack, über den ein Objekt als ansprechend empfunden wird. Das klingt einfach, ist es aber bisweilen nicht, denn auch Geschmack will reifen und verändert sich. Wie kommt man also für sich selbst zu einem sichereren Gefühl in Bezug auf Kunst, speziell modernen Werken? Und was eignet sich dann am besten für die eigenen Dekorationszwecke?

  • am Schönsten und gesellig: z. B. in den trüben Wintertagen unterschiedliche Ausstellungen besuchen und beim anschließenden Kaffee darüber sprechen, was gut gefallen hat;
  • noch einmal die Museen besuchen, die positiv in Erinnerung geblieben sind (z. B. Lieblingsbilder) und überlegen, mit was die positiven Erinnerungen verbunden waren (bestimmte Farbigkeit, harmonischer Bildaufbau, verleitet zum Träumen oder bringt Energie & Kraft)
  • bei einer Tasse Tee revuepassieren lassen, wo Sie schon einmal ansprechende Kunst entdeckt haben und warum Sie sich gerne daran erinnern (Stimmungen & Co. in einem Hotel, bei Freunden usw.).
  • Last but not least: der Blick in die Literatur ist auf jeden Fall nützlich und informativ. Holen Sie einen Kunstkatalog aus Ihrem Bücherregal, den Sie mögen und stöbern Sie noch einmal in den Abbildungen und Texten, um auch so besser zu verstehen, warum Ihnen eine Abbildung gefällt.
    • Tipp für den ersten deep dive: einen spannenden und zugleich leicht zu lesenden Einstieg mit vielen Hintergründen in die Welt der Kunst, also auch der Moderne gibt der bekannte Kunsthistoriker Ernst Gombrich.
  • Kunst und Können sollten auch nahe bei einander liegen: die Kenntnis um die Besonderheit eines Werkes ist der direkte Blick in eine zunächst verborgene Welt und erschliesst sich durch
    • die Biografie und Ausbildung des Künstlers
    • die Tradition, in der er oder sie steht
    • das handwerkliche Können, bzw. die Kreativität, mit dem die Bilder geschaffen wurden
    • das Bildtthema und die Wahl der dazugehörenden Darstellung
      • ..ein eher langer Weg, um das Richtige zu finden...

Checkliste now!

  • Und nun wird es endlich konkret: prüfen Sie ggf. mit einer Person des Vertrauens ganz genau, in welchen Räumen mit welchem Zweck ein Kunstobjekt platziert werden soll - am einfachsten mit einer kleinen Checkliste:
    1. Skizzieren Sie den Zweck der Raumnutzung und der damit verbundenen Vorstellung einer angenehmen Wirkung eines Bildes (z. B. Eingangsbereich mit freundlich, belebendem Akzent; Wartezimmer mit beruhigendem, meditativem Werk, usw).
    2. halten Sie fest, wo in etwa das Objekt, die Objekte vor Ort am besten platziert sein könnten (z. B. ohne direkte Sonneneinstrahlung, aber mit Sichtfreiheit; auch braucht ein Bild etwas Freiraum an der Wand, damit es wirken kann; bei Arbeiten auf Acrylglas können Spiegelungen durch Lampen stören usw.)
    3. Bestimmen von passenden Formatgrößen (zu klein wirkt nicht, zu groß kann unpassend aussehen)
    4. die aktuellen dominanten und akzentuierten Farben im Raum auflisten und dazu passende definieren
    5. Festhalten von als interessant empfundenem Material, wie z. B. besondere Leuchtkraft und Haltbarkeit eines Bildes aus Ölfarben auf Leinwand oder auch Bildstrukturen durch einen Materialmix; evtl. sind auch unempfindliche Drucke hinter Acryglas ideal...
    6. das Fazit daraus skizzieren: die sogenannten w-Fragen für die Suche im Web sind nun erst einmal im Kern beantwortet - wie groß, welche Farbigkeit, woraus gefertigt, wofür geeignet
    7. und dann natürlich die Suche im Web mit etwas Muse starten, Zeitdruck ist für eine Geschmacksentscheidung für etwas Schönes nicht unbedingt angenehm...

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Entdecken und Ausbrobieren!


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